Gamescom vs Tokyo Game Show #1

Es war mal wieder so weit - die Gamescom in Köln hat die neusten Spiele und Konsolen der letzten Zeit und kommenden Monate gezeigt. Aber was genau hat die Gamescom hier auf diesem Japanblog zu tun? Zum einen kommt natürlich auch ein großer Teil der Spiele, die mich interessieren, aus Japan, aber der eigentliche Grund besteht eigentlich darin, dass ich im nächsten Monat auch auf die Tokyo Game Show gehen werde. Und da bietet es sich ja praktisch an, mal die Spielemessen Deutschlands und Japans zu vergleichen.

Normalerweise ist die Gamescom so überfüllt, dass es praktisch unmöglich ist, wirklich viele Spiele auszuprobieren. Jeder Schritt über die Messe wird dabei zu einer Qual, das ganze Event total unangenehm. Glücklicherweise gab es dieses Jahr zum ersten Mal die Aktion, dass eine "streng limitierte" Anzahl an Tickets für den Fachbesuchertag am 21.8. verkauft wurde. "Streng limitiert" heißt 5000 Karten, was zwar auf der Messe anfangs trotzdem noch sehr voll schien, aber im Vergleich zu den öffentlichen Tagen hat man doch einen beträchtlichen Unterschied gemerkt. Zwar war die Schlange für die PS4 dann doch etwas zu lang für die kurze Zeit, aber es gab wirklich unglaublich viele Spiele, die man sofort oder zumindest sehr schnell anspielen konnte.

Dazu zählt natürlich auch wieder der sehr große Anteil an Shootern oder Online-Spielen, der mich absolut Null interessiert. Dadurch konnte man dann wenigstens bereits zu Beginn einen großen Teil der Stände auslassen und sich auf die wirklich interessanten Spiele stürzen.

Eins der ersten angespielten Games war The Last of Us, das bereits vor einiger Zeit veröffentlich wurde, aber es deswegen nicht weniger wert war, noch einmal ausgestellt zu werden. Ganz klar: Grafik und Tiefe ist super ausgearbeitet, auch technisch alles einwandfrei, nur habe ich ein kleines Problem mit den "Zombies", die dich von hinten angreifen, während man nichts ahnend die verlassenen Gebäude erkundigt. Ich will mir vor der Konsole ja nicht in die Hosen machen müssen. Vielleicht habe ich auch einfach nur die falsche Stelle gespielt, man weiß es nicht.

Sony hat sich extra viel Mühe gegeben die Playstation Vita endlich unter die Leute zu bringen. Nicht nur neue, sondern auch ein Großteil der bereits erschienenen Spiele lagen überall auf Sitzkissen und -ecken herum, die ich persönlich aber nicht so... spaßig fand. Angespielt habe ich nur Soul Sacrifice, Superfrog (ein Superheldenfrosch? Yay...) und ein paar kleinere Spiele, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, aber wirklich angesprochen hat mich davon keins. Da erwarte ich mir dann doch mehr auf der Tokyo Game Show.

Fabio spielt Ratchet & Clank: Into the Nexus

Vollkommen unbekannt war mir auch das Adventure Rain, das nur als Download im Playstation Network verfügbar sein wird. Man spielt einen kleinen unsichtbaren Jungen, der nur im Regen sichtbar ist und sonst nur durch die nassen Schritte erkennbar ist. Das ganze Spiel scheint ziemlich ruhig zu sein mit wenig Action, aber das gefällt mir eigentlich ganz gut.

Das einzige Spiel, dass ich von vornherein geplant hatte unbedingt anzuspielen, war Lightning Returns - Final Fantasy XIII, der letzte Teil der Final Fantasy XIII-Reihe. Im Gegensatz zu anderen anspielbaren Spielen, konnte man nicht von Anfang spielen, sondern nur eine kurze Demo, die aus dem späteren Spiel entnommen wurde. Teil davon waren bloß einige kleinere Kämpfe inklusive Angriffstutorial, eine kurze Wegstrecke mit Sprungeinlagen und ein Bosskampf. Sah alles sehr solide aus, keine großen Überraschungen, aber das Spiel wird auf jeden Fall trotzdem geholt!

Square Enix-Stand

Der Nintendo-Stand bot eine ziemlich große Auswahl der demnächst erscheinenden Spiele für die WiiU und den Nintendo 3DS. Unter anderem konnte man zum ersten Mal in Europa das im Oktober erscheinende Pokemon X & Y anspielen. Das öffentliche Interesse war hier auch dementsprechend groß, so dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe, mich überhaupt erst anzustellen. Dafür waren mir meine 6 Stunden doch ein wenig zu kurz.

Stattdessen ging es auf der WiiU zu Super Mario 3D World, einem der neusten Mario-Ableger, in dem bis zu vier Leute zusammen durch die Level hüpfen, Pikmin 3 und zu The Wonderful 101, in dem man mit einer ganzen Horde Superhelden Missionen erledigt. Ich fand beide etwas unübersichtlich: in Mario können die vier spielbaren Charaktere einen echt verwirren, in The Wonderful 101 war mir die Steuerung für den Einstieg viel zu hektisch und auf dem Bildschirm war einfach zu viel los. Mit etwas mehr Zeit kann ich mir das aber durchaus vorstellen, doch mal länger in das Spiel einzutauchen.

Der für mich interessanteste Titel des Nintendo-Standes war wahrscheinlich The Legend of Zelda: Link Between Worlds! Die Zelda-Spiele habe ich im Gegensatz zu Mario eigentlich immer viel mehr genoßen, Jump'n'Runs wollen mich einfach nicht wirklich überzeugen. Jedenfalls spielt dieser Teil in der Welt von A Link To The Past, einem der wenigen Handheld-Teile, das ich nicht gespielt habe. Auffällig im Vergleich zu den älteren Handheld-Games sind zum einen natürlich die Ausnutzung der 3D-Fähigkeit des Handhelds durch die verschiedenen Ebenen in den Dungeons, zum anderen die neue Fähigkeiten sich auf den Wänden fortbewegen zu können, indem Link sich in eine Wandzeichnung verwandeln kann. Sobald ich mir irgendwann einen 3DS zugelegt habe, wird dieses Spiel natürlich in meine Sammlung wandern.

Final Fantasy XIV: A Realm Reborn

In dem Puzzle-Adventure Contrast spielt man die imaginäre Freundin eines kleinen Kindes, die sich neben ihrer physischen Form auch als Schatten an der Wand entlang bewegen kann, also "ein Spiel des Licht und Schattens". Das Spiel ist also eine Mischung aus 2D und 3D mit einer etwas skurilen Grafik (im positiven Sinne), was auch einen ziemlich positiven Eindruck hinterlässt.

Den wahrscheinlich abgefahrensten Standaufbau hatte die aktuelle Castlevania-Reihe Lords of Shadows. Dort konnte man sich entweder in die Gräber legen oder hinter die Grabsteine setzen um den neusten Teil anzuspielen. Ich selbst habe noch gar keins davon gespielt, aber auf der anderen Seite waren noch einzelne Konsolen mit den Vorgängern aufgebaut, auf denen ich den ersten Teil dieser Reihe in der neuen HD-Version anspielen konnte. Und ich muss echt sagen: Ich bin positiv überrascht! Castlevania hatte ich eigentlich noch als altes Jump'n'Run in Erinnerung, aber die neuen sind inzwischen in 3D-Optik gehalten, was ich auch richtig was hermacht. Die kurze Demo hat das gröbste der Story und das Kampfsystem erklärt, was auch recht locker von der Hand geht. Sollte ich dann also endlich in Besitz einer PS3 sein und alle meine RPG-Pflichtitel erledigt sind, dann könnte ich mir doch mal überlegen in dieses Spiel noch einmal hineinzuschauen.

Konami-Stand für Castlevania

Und was erwarte ich mir von der Tokyo Game Show?

Natürlich nicht so unglaublich viele Shooter, ein sehr viel größerer Anteil von Rollenspielen und Visual Novels und Anime-Optik so weit das Auge reicht.

Wir werden sehen!