戸隠 - Togakushi

Der erste Tagesausflug ging in das eine Stunde entfernte Togakushi, weit in die Berge. Ursprünglich war es geplant, den Wanderweg, der die drei wichtigsten Schreine verbindet und am "Spiegelsee" vorbeigeht, entlang zu wandern, aber womit wir nicht gerechnet hatten war die Menge an Schnee! Die Wanderwege waren nicht betretbar, der Besuch des Spiegelsees musste ausfallen und so mussten wir immer entlang der Hauptstraße ohne Fußgängerweg von einem zum anderen Tempel wandern.

Für einen "ordentlichen" Besuch der Togakushi Schreine beginnt man eigentlich beim am niedrigsten gelegenen Hokosha Schrein, geht dann weiter zum mittleren Chusha Schrein und wandert zum Schluss schließlich ein paar Kilometer zum Okusha Schrein. Aus Zeit und Transportationsgründen begannen wie aber beim mittleren Schrein, wo wir einen ersten Eindruck der Schneesituation in Togakushi bekamen.

Eingang zum Chusha Schrein

Der Tempel war so zugeschneit, dass man nicht einmal die Haupttreppe benutzen konnte, sondern einen Umweg hinaufgehen musste, um zum Schrein zu kommen.


Die ganz Mutigen dürfen sich bei der Kälte natürlich trotzdem die Hände reinigen.




Über die Hauptstraße braucht man dann etwa eine halbe Stunde zum Eingang des Okusha.





Aber der Eingang zum Okusha war leider nur der Beginn des Wanderweges. Wegen des Schnees hatte ich schon leicht Bedenken, dass der Weg zum Schrein auch nicht begehbar sein würde, aber wir hatten Glück und ein paar andere mutige Leute hatten sich schon aufgemacht und einen schmalen Weg  hinauf flachgetreten.


Der Weg war so schmal, dass man bei jedem Gegenverkehr in den hohen Schnee treten musste, um einander vorbeizulassen.



1400 Meter sehen nach nicht viel aus, aber im hohen Schnee ist das schon eine ganz andere Geschichte.
Zuijin-mon

Hinter dem Zuijin-mon geht der Weg durch die charakteristische Zedernallee, eins der Aushängeschilder für diesen Schreinbesuch.


Auf den Bildern geht der Weg noch ziemlich flach, aber auf den letzten Metern hat sich der Anstieg noch einmal stark angezogen. Für den Aufstieg war das noch machbar, nur vor dem Abstieg bekam ich leicht Panik...


Tja, und da wir inzwischen NOCH höher waren als vorher, liegt hier demenstprechend auch NOCH mehr Schnee!


Okusha-Schrein

Kleines Beispiel, auf wieviel Schnee wir eigentlich die ganze Zeit liefen.

Der Abstieg verlief für mich ohne große Probleme, meine Stiefel sind halt doch viel besser als ich dachte. Aber Schuhe ohne vernünftigem Profil hatten keine Chance. Da kann man sich auch gleich auf den Hintern setzen und den Abhang runterrutschen.

Am Eingang des Tempels an der Straße stand noch ein kleines Restaurant, in dem man sich erst einmal wieder aufwärmen kann. Leider war es ein Sobarestaurant, weswegen es keine große Auswahl für mich gab. Die Soba am Abend davor hatten mir schon gereicht. Stattdessen haben wir uns ein paar Snacks bestellt.

Soba-Dango, also Klöße aus Sobateig, die wider Erwarten auch echt gut geschmeckt haben.
Oroshi Mochi, Reiskuchen mit geriebenem Daikon
Shiruko, Rote Bohnen-Suppe
Es war zwar noch gar nicht so spät, aber ich hatte trotzdem etwas Sorgen, ob wir es noch vor der Dunkelheit zum unteren Schrein (Hokosha) schaffen. Die Wanderwege waren ja nicht begehbar und auf der Straße war es in den Kurven doch leicht gefährlich. Auf den letzten Metern haben wir dann doch noch einen Weg durch den Wald gefunden, der aber so selten ausgeschildert war und so weit ab von der Straße zu verlaufen schien, dass ich doch etwas Panik bekam, dass wir uns eventuell verliefen. Aber wir haben es geschafft und kamen erstaunlicherweise nur ein paar Meter unterhalb des Schreins wieder auf der Hauptstraße heraus!


Der Hokosha hat wahrscheinlich einen noch gemeineren Aufstieg als der Okusha: eine total vereiste, lange Treppe.


Und das Ziel selbst war dann auch nicht mehr so interessant. Aber immerhin haben wir es doch noch geschafft, vor der Dunkelheit alle drei Tempel zu besuchen.




Das war also Togakushi, unsere erste Begegnung mit richtig viel Schnee in Japan. Natürlich nicht die letzte, schließlich ging es noch ein bisschen weiter durch die Berge. Das nächste Ziel: Yamanouchi (anderen eher bekannt als der Ort mit den Schneeaffen!)

2 Kommentare:

  1. Die Wanderung hatte auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich ständig ausgerutscht bin.^^

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  2. Oh, Schnee. Du zarte, flockige Inkarnation fallenden Wassers ...
    Werde da direkt neidisch °_°

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