"Exkursion" quer durch Tokyo

20.12.2013

Achtung, es folgt viel Ausgekotze und Sarkasmus, wer keine Lust hat, so etwas zu lesen, kann auch einfach auf die Bilder springen...

Vor zwei Monaten hatte ich noch meine ganz eigenen Pläne für das erste Dezemberwochenende, die dann aber durch eine Mail von der Uni schon ziemlich früh durchkreuzt wurden. "Am 7. Dezember machen wir eine Exkursion, haltet euch den Tag frei." Bloß nicht zu viele Informationen freigeben, was? Und dann auch noch erwarten, dass alle wie selbstverständlich da sind. Bei dem Wort"Exkursion" dachte ich ja noch, dass es irgendetwas ganz Wichtiges ist, wie vielleicht ein Unternehmensbesuch oder so. Aber nein, es war nur eine organisierte Bustour mit vielen Touristen durch Tokyo. Haben wir Informationen erhalten, wohin es geht? Nein. Warum sollte man nach 3 Monaten nicht auch schon an den üblichen Attraktionen gewesen sein. Aber fehlen darf man ja nicht. Und als ob das noch nicht reichen würde, werden wir auch noch wie Kleinkinder behandelt… Weil der Bahnhof in Tokyo ja "so ein großer und verwirrender" Bahnhof sei, sollten wir erst zur Uni fahren und dort von einer Japanerin mitgenommen zu werden. Nach 3 Monaten allein in der Großstadt Tokyo, und schon dutzenden Besuchen am größten Bahnhof Tokyos in Shinjuku, erwarten die echt, das wir uns nicht allein zurecht finden? Nachdem hier alles alle paar Meter auf Englisch ausgeschildert ist?
Und dann auch noch eine organisierte Bustour, ohne jegliche Informationen vorher? Ich hatte mir mal gesagt, dass ich nie, nie, NIE in einer Tour mit einem Guide sein möchte, der ein Fähnchen in die Luft hält. Tja, soviel zu meinem Vorsatz. Und zusätzlich zum megapeinlichen Fähnchen, wird uns die ganze Zeit entgegengeschrieen, dass wir an der Ampel warten sollen (Ach wirklich? Dass man bei Rot warten muss, habe ich ja noch niiieee gehört…), dass wir uns unsere Busnummer merken sollen, dass wir Platz für die andere Gruppe machen sollen (wäre ja schlimm, wenn man ausversehen ein paar Meter weiter rechts zwischen vielen unbekannten Leuten stehen würde), dass wir genau JETZT Zeit für Fotos haben, und so weiter… 

Gleich ein paar Meter nach dem Start hat der Bus auch gleich wieder am Imperial Palace angehalten, aber anscheinend auch nur, um ein Gruppenfoto zu machen. Sonst hatte man vielleicht Zeit für ein Bild, dann wurde man vom Fähnchenhalter schon wieder zum Bus getrieben.




Von dort hat uns der Bus nach Asakusa gebracht, wo wir dann auch endlich mal ein bisschen freien Auslauf bekommen haben. Dort war ich ja schon einmal, deswegen habe ich mich vor allem durch die Läden gekämpft und zum Schluss noch ein paar Herbstblätter fotografiert. (Ja, dieses Mal sind es wirklich die letzten!)



Ein neues Omikuji - und mein erstes Mal Pech. Aber bald ist ja sowieso Neujahr, dann folgt ein Neues!


Danach ging es direkt weiter zum Tokyo Tower und auf das untere Observationsdeck. Dieses befindet sich etwa auf einer Höhe von 150m, man kann also noch lange nicht über die ganzen Hochhäuser von Tokyo blicken. Irgendwann geht es dann doch noch einmal auf das oberste Deck.

Oh mein Gott, ich habe einen Turm von unten fotografiert… Tja, was bleibt einem anderen übrig, wenn man keine andere Perpektive bekommt.

Selbst auf dem Tokyo Tower gibt es einen Schrein, wie überall sonst auch.
Weihnachtsdekoration




Zum Abschluss stand eine Bootsfahrt an, auf der ein großes Menü serviert wurde. Aber wie es auf Booten nun einmal so üblich ist: Der Großteil des Essens hat Fisch ausgemacht, ein ganz kleiner Teil war Gemüse. Als zu Beginn wirklich nur Sashimi und grüner Spargel auf dem Tisch stand, habe ich echt Panik bekommen, dass ich absolut gar nichts essen kann. Und ich hatte so Hunger!
Das Essen ist auch echt nicht besser geworden, es wurden noch andere frittierte Fischsorten serviert, ganz wenig frittiertes Gemüse und eine Miniportion Reis. Einiges habe ich mir reingewürgt, vieles ist liegen geblieben, als dann die Muschelsuppe kam, habe ich dann doch mal gesagt, dass ich das nicht esse. Antwort: "Bist du etwa Vegetarierin?" Nachdem ich mir schon tausend andere Fischsorten reingewürgt habe, ist denen also endlich mal in den Sinn gekommen, dass vielleicht nicht jeder Fisch isst und dieses Essen total unpassend ist? Warum auch einfach mal vorher nachfragen? Aber nein, einfach erwarten, dass alle mitkommen müssen, in Japan essen ja sowieso alle Fisch… Ich habe mich dann mal an den Salat gehalten, der immer unter dem Sashimi angerichtet ist. Dann war mein Teller voller Salat, ich drehe mich einmal um, und auf einmal wurde mein Teller voller Salat vom Kellner abgeräumt. Was soll das denn? Da wurde mir das wenige, was ich essen konnte, auch noch weggenommen. 

Das einzige Highlight, das diesen Trip irgendwie retten konnte, war dann das überraschende Feuerwerk über der Rainbow Bridge. Tja, hätte man darüber vorher schon Informationen bekommen, dann hätte ich mir die Mühe gemacht und ein Stativ mitgenommen. Aber zum Glück ging es auch so ganz gut.






Das Feuerwerk hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber der Rest? Nein danke. Ich war froh, als es vorbei war.

3 Kommentare:

  1. Na, bei so einem Feuerwerk hast du denen doch sicherlich wieder alles verziehen. ;) Du weißt nicht zufällig, zu welchem Anlass das Feuerwerk war?

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    1. Nope, das hat dann doch nicht ausgereicht.

      Nur eine Vermutung, aber ich denke das Feuerwerk gibt es jedes Wochenende für die ganzen Besucher der "Partyboote", also so ein Boot, wie unseres, wo man ein großes Menü aufgetischt bekommt.

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  2. Ein Feuerwerk! Wie schön *o*
    Find das Foto mit deinen Schuhen auf dem...äh, dicken Glasboden cool. Ich hätt da drauf so gezittert, wär kein schönes Foto ^.^''
    Und die Sache mit dem Fähnchenhalter...hahahaha......haha....ohje ohje....haha...du arme xP

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