屋久島 - Yakushima

Yakushima ist die Insel südlich von Kyushu, auf die fast alle Japaner zwar mal reisen möchten, aber kaum einer da war. Die Anreise ist auch nicht gerade günstig, erst muss man nach Kagoshima im Süden von Kyushu reisen, von dort kann man dann mit dem recht teuren Flugzeug, dem teuren Schnellboot oder den etwas günstigeren langsameren Schiffen nach Yakushima abfahren. Ich hatte nicht so viel Zeit, deswegen habe ich mal tief in die Tasche gegriffen und mich für das Schnellboot entschieden, das mich nach nur etwas über einer Stunde dann auf Yakushima abgesetzt hat.



Im Ausland haben die wenigstens wahrscheinlich schon einmal von Yakushima gehört. Das Berühmteste an der Insel sind die Yakisugi, jahrtausende alte japanische Zedern, die verteilt auf den Wanderwegen zu finden sind. Und seit einigen Jahren zieht es auch Leute wie mich auf die Insel, weil ein Teil der Insel als Inspiration für den Ghibli-Film Prinzessin Mononoke gedient hat. (Ich hoffe doch mal, den hat hier jeder gesehen?)


Das Wetter hatte mich ein bisschen im Stich gelassen, dazu muss man aber sagen, dass Yakushima der regenreichste Ort in Japan ist! Man sagt, dass es "35 Tage im Monat regnet", aber unten in den Orten ist es bei Weitem nicht so regnerisch wie oben auf den Bergen. Ich hatte nur trotzdem etwas Pech, denn die ganze Woche bevor ich nach Yakushima kam scheinte die Sonne, sobald ich abgereist bin kam sie auch wieder raus. Genau an dem Tag, an dem ich meine Wanderung machen wollte, sollte es besonders starken Regen geben. Super. Selbst beim Touristeninformationscenter hatte man mir empfohlen einen Tag länger zu bleiben, aber dafür hatte ich keine Zeit.


 

Yakusugi in Miyanoura
Environmental Culture Village Center

Am Tag meiner Wanderung hieß es dann, dass der richtig starke Regen erst am Nachmittag einsetzen würde, also nutze ich den Vormittag um immerhin bis zum "Prinzessin Mononoke-Wald" und zurück zu kommen. Es regnete zwar trotzdem etwas, aber Nieselregen ist so etwas wie der Standardzustand auf den Wanderwegen. Deswegen decken sich auch alle Wanderer vorher mit gemieteter Regenkleidung ein. Ich hatte mir nur Wanderschuhe geliehen, aber da ich den starken Regen vermeiden konnte, war es zum Glück nicht so schlimm, keine richtige Regenausrüstung zu haben.

Shiratani Unsuikyo


Teil des Weges - rutschige Felsen



Der Wanderweg geht zum großen Teil durch unberührten Wald, die Wege sind oft nur mit pinken Bändern gekennzeichnet. Aber da man auch fast nie allein auf den Wegen ist, kann man sich sowieso nicht verlaufen.







Der Weg ist bei starkem Regen sogar gar nicht machbar, weil ein Teil über Steine dieses Flusses führt. Am Nachmittag würde ich hier wohl nicht mehr durchkommen, ein Grund mehr sich zu beeilen.






Nach nicht einmal zwei Stunden kam ich dann auch schon an meinem Ziel an. Das Waldstück ist zwar nicht mit "Prinzessin Mononoke" gekennzeichnet, aber "Primeval Forest" sagt ja auch schon alles.




Der Weg wäre auch noch weiter bis zu einem Aussichtspunkt gegangen, aber der Weg war steil, die Felsen rutschig und die Zeit drängte. Deswegen bin ich dann doch lieber schon zurückgekehrt.


Unterschlupf für Rehe

Auch hier gibt es wilde Rehe, aber im Gegensatz zu den Rehen in Nara und Miyajima laufen diese sofort weg, wenn man sich ihnen nährt.


Yayoisugi

Seltsame Wurzelgestalten
 Auf dem Rückweg konnten wir aus dem Bus heraus auch noch eine Gruppe wilder Affen sehen.


Blick auf Miyanoura
Kurz nach dem Mittag war ich dann wieder am Fuß der Berge und den ganzen Nachmittag habe ich auf Einsetzen des starken Regens gewartet, aber irgendwie kam nichts. Ich hatte mich echt geärgert, dass ich nicht vielleicht doch noch mehr hätte sehen können, aber am nächsten Tag auf der Fähre habe ich eine Ausländerin getroffen, die den ganzen Tag gewandert war. Sie meinte, dass in den Bergen der stärkste Regen gefallen war, den sie jemals erlebt hatte, trotz Regenausrüstung war sie von oben bis unten klitschnass, als ob sie ins Wasser gesprungen wäre. Habe ich ja doch richtig geplant, Glück gehabt.


Mit Souvenirs habe ich mich dann auch noch eingedeckt, wie oft ist man denn auch schon auf Yakushima. Wer die oberen Gestalten nicht kennt, der sollte wirklich ganz dringend Prinzessin Mononoke gucken! Das Lesezeichen wurde mit Holzstücken der japanischen Zeder beklebt, wofür Yakushima so bekannt ist. Und die Schildkröte… naja, ich fand es ganz niedlich. Und im Frühjahr kann man auch Schildkröten beim Eierlegen am Strand beobachten!


Yakushima mag etwas abseits der üblichen Touristenwege sein, aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Nur sollte man sich echt ein Auto mieten, die Busse machen es einem unmöglich an einem Tag besondern viel sehen zu können. Ich saß zum Teil echt lange im Hostel rum, weil ich nicht mehr aus dem Ort herauskam und an einige Orte nur 2 Busse täglich fahren. Wenn überhaupt.
Weiter ging es dann wieder auf dem Festland, auf dem ich ein paar Stunden in Kagoshima verbracht habe.

1 Kommentare:

  1. Wie schön, dass unsere Erfahrungen doch ganz ähnlich geworden sind.^^ Auf Yakushima müsste man vielleicht eine Woche verbringen, wenn man die Insel wirklich erleben möchte. Dann aber mit ordentlicher Ausrüstung und Übernachten in den Berghütten. So hat man ja schon einen guten ersten Eindruck von der Insel.

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