函館 - Hakodate

Von der nördlichsten Halbinsel Honshus ging es dann mit dem Zug durch den Tunnel bis auf die nördlichste Insel, Hokkaido! Dort durfte ich netterweise wieder bei einer Freundin in Hakodate übernachten. Ich habe aber nicht nur ein Bett bekommen, sondern auch die Chance bei einem Festival aktiv mitzuwirken.


In einem der Schreine Hakodates fand ein Festival statt, bei der man Mikoshi, also diese tragbaren Shinto-Schreine, durch die Stadt trägt. Dazu musste hat jeder Festtagsgewänder bekommen und wurde dann auch ohne große Anleitung an seine Position gestellt. (Eine kleine Sache zur Kleidung: Hosen wurden zwar bereit gestellt, aber natürlich nur in der Größe S für Frauen. Da sieht man mal, dass man echt nicht davon ausgeht, dass es Frauen mit einer anderen Größe als S gibt…)


Es gab drei Gruppen, die dann immer zwischen zwei Mikoshi gewechselt haben, so dass eine Gruppe Pause machen konnte. Und die hat man gebracht! Ich hatte nämlich noch ein kleines Problem mehr, als alles andere: Meine Größe! Ich habe natürlich alle Frauen bei Weitem überragt und dadurch lastete viel zu viel Gewicht auf meiner Schulter, manchmal so viel, dass mir Tränen in die Augen gestiegen sind.


Glücklicherweise hatten wir eh nur geplant bis Mittag mitzumachen und sind dann nach vielleicht einer Stunde aktiven Umzugs schon weggefahren… Ein Glück!


Zurück beim Hostel gab es etwas, was ich schon länger in Japan ausprobieren wollte: Goldfische schöpfen! Dazu hat man einen "Löffel" der mit einer dünnen Stoffschicht bezogen ist, mit der man die Fische in eine Schüssel schöpft. Schöpft man zu schnell und der Stoff geht kaputt, das Spiel ist zu Ende. Um meinen ersten Goldfisch zu fangen habe ich recht lange gebraucht, danach ging es Schlag auf Schlag, einmal habe ich 4 Goldfische auf einmal fangen können. Irgendwie ging die Stoffschicht einfach nicht kaputt und so kam ich am Ende bestimmt auf mehr als 15 Goldfische.


Der Preis des Spiels: Goldfische! Die gefangenen Goldfische darf man nämlich mit nach Hause nehmen. Also ich durfte jetzt nicht alle behalten, dafür waren es viel zu viele, aber fünf wurden mir in der Plastiktüte übergeben. Übrigens einer der Gründe, warum ich das Spiel nicht schon vorher gemacht habe: Was soll ich denn jetzt mit diesen Goldfischen anfangen??? Wir haben die in ein Glasgefäß umgehüllt und in einer Nachtaktion (wir sind nachts um 11 in einer Rettungsmission in den Don Quixote gefahren) Futter besorgt, aber leider scheinen die eh viel zu schnell zu sterben. Einer ist gleich am ersten Tag gestorben, ob die anderen jetzt noch leben… Naja, ich bezweifle es.


Aber zurück zum Tourismus: aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds (nach der Isolation Japans eröffnete Hakodate als erstes wieder seinen Hafen) gibt es recht westlich angehauchte Stadtteile. So wie hier die Hakodate Public Hall, die bei Touristen sehr beliebt ist, da man sich nicht nur das Gebäude anschauen kann, sondern auch selbst in die damalige Zeit zurückreisen kann. Für ein kleines Entgelt kann man sich nämlich ein altes pompöses Kleid anziehen und sich die Haare stylen lassen, dann darf man sich für 20 Minuten frei im Haus bewegen und Fotos machen. Und oooh, wie die Japaner dabei posen… Aber das machen die ja sowieso fast immer.








Gar nicht weit weg stehen die roten Ziegelgebäude am Hafen, die heute mit Shoppingmeilen gefüllt. sind und nachts angeleuchtet werden.





Am letzten Tag begannen wir dann bei Goryokaku, einer sternförmigen Zitadelle im westlich Stil, die damals zur Verteidigung gebaut wurde. (Information am Rande: In Münster steht eine Zitadelle im gleichen Stil.)



Dank des Goryokaku-Turms bekommt man auch einen Ausblick auf das komplette Gelände, das aber leider nicht ganz auf ein Foto passen möchte. Im Mai sind hier die Kirschblüten in voller Blüte und Einwohner und Touristen verbringen Hanami hier.




Mitten im Fort steht das (neu aufgebaute) frühere Magistratsbüro, von dem aus das Shogunat Hokkaido verwaltete.


Bei Bedarf immer für ein Foto bereit...


Den Rest des Tages ging es an viele kleine Orte, wie auf eine Milchfarm, auf der man die Kühe füttern und frische Milch und Eis kaufen konnte...




… den botanischen Garten, der seltsamerweise ein Affengehege hat ...







… eine Patisserie, in der wir uns groß eingedeckt haben...




… und schließlich das Highlight Hakodates, die Nachtaussicht vom Hakodate-yama. Die Aussicht wird als eine der schönsten Japans und auf der Welt bezeichnet, deswegen strömen die Leute förmlich nachts in die Seilbahn und fahren auf den Berg. Aber es hat sich ja auch gelohnt.



1 Kommentare:

  1. Sieht nach einer Menge Spaß in Hakodate aus. Irgendwie hatte ich Rika ganz anders in Erinnerung als auf den Bildern.^^

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