日光 - Nikko #1

22.10.2013

Am Freitag hatten wir JLP-Studenten frei, während für die JLSP-Studenten ein organisierter Ausflug nach Hakone anstand. Und da es ein ganz normaler Werktag war, lohnt es sich doch endlich mal etwas zu machen, was an jedem Wochenende total überfüllt, vor allem jetzt, wo es Herbst wird. Deswegen bin ich den Tag über nach Nikko, etwas über zwei Stunden mit dem Zug nördlich von Tokyo, gefahren. Nikko wird von fast allen Reiseführern als eins der Topziele Japans angespriesen, viele der Tempel und Schreine gehören zum Weltkulturerbe und auch die Umgebung soll echt schön sein. Mir wurde nur vorher gesagt, dass es zu viel Stress wäre, an einem einzigen Tag die Tempel und die Umgebung sehen zu wollen, deswegen bin ich nur von einem Tempel zum nächsten gelaufen. Dabei habe ich aber so viele Fotos gemacht, dass ich den Tag wohl auf drei Einträge ausdehnen werde...


Und eins noch vorneweg: Ich weiß nicht viel über die jeweiligen Schreine und Tempel, ich schaue sie mir nur des Aussehens wegen an. Die meisten sind halt doch ziemlich beeindruckend. Jedenfalls gibt es deswegen kaum Infos über die ganzen einzelnen Bestandteile und Gebäude, geschweige denn deren Bedeutung.

Mein erstes Ziel war der Rinnoji-Tempel, oder auch der wichtigste Tempel Nikkos. Nur leider hätte der Tag nicht schlechter anfangen können: Der Tempel ist noch bis mindestens 2020 unter Renovierung und das ganze Gebäude ist von einem riesigen Bausgestell eingeschlossen. Selbst im Inneren ist alles eher spärlich aufgestellt, von den angeblichen drei großen Buddhas, war nur einer zu sehen und sonst war nicht so viel zu sehen. Und wie in Tempeln üblich: Fotografieren verboten.

So sollte der Tempel ja eigentlich aussehen...


Die ersten Anzeichen des Herbstes... endlich!







Der Herbst kommt!
Gleich daneben führt der Weg zum berühmtesten und wahrscheinlich beeindruckendsten Schrein: dem Toshogu Schrein. Selbst an einem normalen Werktag ist dieser total überlaufen, an diesem Freitag mit unglaublich vielen Grundschulklassen.









Jeder kennt sie: Die drei Affen! Allem Anschein nach haben die auch hier ihren Ursprung, auch wenn sie nur eine Schnitzerei auf einem alten Stall darstellen. In den anliegenden Souvenierläden findet man auch alle möglichen Abwandlungen der drei Affen - unter anderem in einem Mix aus One Piece.









Karamon-Tor, dahinter die Steinhalle.

Nikko liegt übrigens in den Bergen, die Tempel und Schreine sind also demensprechend auf die Erhöhungen ausgedehnt worden. Nichts also mit einem entspannten Gang durch Nikkos Sehenswürdigkeiten...



Der Innere Tempel

Die Urne von Ieyasu, dem Gründer der Tokugawa-Dynastie
Ich habe hier auch mein erstes Omikuji gekauft, kleinere Vorhersagungen, die man mehr oder weniger wie Lose zieht und meistens 100-200 Yen kosten. Ganz genau habe ich meine Vorhersage nicht verstanden, aber ich schneine zumindest "kleines Glück" zu haben, das ist ja schon mal was :)











5-stöckige Pagode
Und wo ich die ganzen Grundschulklassen schon erwähnt habe: Eine der Klassen schien es sich zur Aufgabe gesetzt zu haben, mit vorgefertigten Sätzen auf Englisch alle Ausländer anzusprechen. Das lief dann immer so ab:

"Hello, can I ask you some questions? My name is __. I come from Japan. Where are you from?" ... "This is Origami. Thank you. Have a nice day."

Ich wurde insgesamt drei Mal angesprochen, bei den ersten Kindern wollte die Lehrerin noch unbedingt ein Foto, wie ich die Origami bekomme. Die anderen zwei Mal wurde noch ein "Do you like Nikko/Japan?" hinzugefügt, aber sonst haben alle Kinder genau die gleichen Sätze wie zuvor vorgelesen. Beim dritten Mal habe ich mir mal die Mühe gemacht Gegenfragen zu stellen. 

"Do you like Japan?" 
"Yes, I do." 
... 
"I like Germany." 
"What do you like in Germany?" 
*langes Schweigen* 
"... Yes."

Naja, bloß nicht zu viel erwarten, sind ja bloß Grundschulkinder. Jedenfalls habe ich jetzt einige Origami geschenkt bekommen, die die nächsten Monate in meinem Zimmer verstauben dürfen.


Zum Mittag habe ich zum ersten Mal von Yuba gehört, einem Fleischersatz aus Sojamilch, ähnlich wie Tofu. Früher wurde es anscheinend von den Mönchen gegessen, weil man kein Fleisch essen durfte, heute wird es im Restaurant neben dem Schrein in fast allen Gerichten verwendet. Der Geschmack ist jetzt nicht überwältigend, aber schlecht war es auch nicht. Aber für Fleischersatz bin ich ja eh nicht zu haben.
Beim Reinbeißen musste ich ja ein bisschen an Schwämme denken, weil sich in den Zwischenräumen die ganze Brühe angesammelt hat und jedes Mal ein ganzer Schwall herausgeflossen kam...


Mehr dann im nächsten Post...

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen