養老渓谷 - Yoro Keikoku (oder: Wandern in der Pampa)

5.10.2013

Normalerweise sollte man einen freien Tag an einem gewöhnlichen Werktag dazu nutzen, die in Tokyo normalerweise immer überfüllten Attraktionen zu besuchen, wie Disneyland oder einfach nur die Shoppingcenter. Und was machen wir? Wir fahren in die Pampa, wo es sowieso nie überfüllt ist.

Es ging in die Präfektur China in das Yoro Keikoku-Tal, das besonders im Herbst schön sein soll. Aber da man ja auch nicht unendlich viel Zeit für alles im Herbst hat, sind wir halt jetzt schon gefahren. Und selbst die Anfahrt war schon eine Strecke für sich: Erst von hier mit Umsteigen in die Stadt Chiba, dort dann große Verwirrung, ob wir mit unserer Prepaidfahrkarte noch weiter können oder nicht, dann schließlich nach Goi, wo man in diese ganz alte Bahnlinie umsteigen musste, die man aber auch zuerst nicht gefunden hat. Dazu kommt noch, dass wir dadurch soviel Zeit verloren haben und die Bahn nur alle 1,5 Stunden bis zu unserem Zielort durchfährt, dass wir erst mit einer früheren Bahn irgendwo auf der Mitte der Strecke aussteigen mussten, bis dann die nächste kam, die weiterfuhr.


Auf dem Weg hatte ich übrigens meine erste Begegnung mit einer springenden Spinne. Ja, mit einer Spinne, die springt! Bäh! Die Leute haben zwar wegen meiner Reaktion schon etwas komisch geguckt, aber die Spinne SPRINGT!

Und so sind wir dann schließlich in Kazusaushiku gelandet, einem Ort, der außer alter Häuser, absolut nichts zu bieten hat und den ich so auch nie besucht hätte.



Beweis: Es gibt sie wirklich überall, diese Getränkeautomaten!


Schließlich konnten wir dann doch noch unser eigentliches Ziel mit reichlich Verspätung erreichen: Yoro Keikoku. Eigentlich hatte ich mir das alles ganz einfach vorgestellt, einfach der Karte folgen. Aber ganz so einfach war das erst einmal nicht, vor allem es auch noch mit dem Bus weitergehen sollte. Der fuhr aber auch erst fast 1 1/2 Stunden später, also hatten wir noch mehr als genug Zeit ein paar andere Wege auszukundschaften. Was aber auf der Karte wie "Wanderwege" aussieht, sind eigentlich die ganze normalen Straßen ein kleines Dorfes in der Pampa.








Von diesen gab es viele... SEHR VIELE!


Auch die Häuser waren hier auch wieder zum Großteil der älteren japanischen Architektur nachempfunden, die Gärten natürlich alle fein hergerichtet.



Aber ein großer Teil des Ortes war dann trotzdem ziemlich runtergekommen... Yoro Keikoku hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Bis auf die Herbstsaison denke ich nicht, dass sich besonders viele Touristen hierher verirren.





Die Sache mit dem Bus ist hier auch so eine Sache: Es sind zwar Bushaltestellen eingezeichnet, aber die sind oft auf der Straße gar nicht zu sehen, oder wenn, dann oft nur auf einer Seite. Was man einfach wissen muss ist, dass man nur den Arm heben muss, wenn der Bus heranfährt, dann hält er überall auf der Strecke. Tja, anfangs hatten wir noch Panik, weil wir die Haltestellen nicht gefunden haben und selbst an der nächsten erst einmal vorbeigelaufen sind. Am Ende sind wir aber doch noch angekommen - an den Awamata Falls.



Wenn es runter geht, muss es irgendwann auch wieder hoch gehen...







Der Weg an sich war auch nicht super spektakulär, halt sehr eben, manchmal mit kleinen Spungeinlagen, hin und wieder ist man erst einmal aufgeschreckt, weil auf dem Boden Krebse vorbeigelaufen sind, aber im Großen und Ganzen war es doch sehr ruhig.
Wir waren hingegen nicht ganz so ruhig, weil wir wussten, dass wir den nächsten Bus am anderen Ende des Weges nehmen mussten, um an dem Tag noch nach Hause zu kommen. Also war dann doch nicht so viel mit Trödeln.




Aber wir haben es geschafft - den Bus bekommen, alle Anschlusszüge sind sofort dagewesen, meine sauberen Laufschuhe sind trotz leichten Nieselwetters doch sehr weiß geblieben, alles war gut :) Und man ist endlich mal vom Großstadtlärm weggekommen, allein das war es ja schon wert!

Und hier zeigt sich mal wieder, dass Totoro von Ghibli wirklich bei jedem und überall in Japan beliebt ist:


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