_____________________________________________________
Sommer ist Feuerwerkszeit! Alle paar Tage findet im Juli/August ein Feuerwerk statt. Die sind aber oft so überlaufen, dass man drei Stunden vorher am Flussufer erscheinen muss, nur um dann eingequetscht zu werden. Eine der Japanerinnen wohnt aber in Adachi-ku, einem nördlichen Teil Tokyos, wo letztens auch ein Feuerwerk stattfand. Dieses sollte nicht ganz so überfüllt sein. Da ich es eh vorhatte und es sich jetzt erst recht angeboten hat, habe ich mir also einen Yukata besorgt! Das Problem: Wie ziehe ich dieses Ding an? Wir haben uns dann alle mit unseren Yukatas bei der Oma der Japanerin versammelt, die uns dann nicht nur gezeigt hat, wie man Yukatas richtig zusammenlegt (ich kann's sogar noch!), sondern uns dann auch alle richtig eingekleidet hat.
Ich habe zwar eine Anleitung bekommen, wie ich mir das selbst anziehe, aber noch einmal werde ich es wohl nie wieder richtig Japanisch tragen können… Wir werden sehen.
Wir haben uns dann eine Stunde vor Beginn des Feuerwerks am Flussufer versammelt und nach ein paar Minuten hat es in Strömen angefangen zu regnen. In Deutschland würden dann wohl alle das Weite suchen, aber in Japan haben ALLE ausgeharrt. Ich habe ja erwartet, dass bei dem Regen das Feuerwerk abgesagt wird, aber nichts da - wenn es angekündigt wird, dann findet es auch statt. Dann standen wir da also alle total durchnässt in unseren Yukatas unter dem Regenschirm und haben das Feuerwerk angesehen. Es war zwar unbequem, aber trotzdem ganz schön.
_____________________________________________________Auf Odaiba war ich im Trick Art Museum, wo man auf einmal mit Ninjas kämpfen, mit Geistern spielen, sich von einem Hai verspeisen und sich Tiere mehr oder weniger auf den Kopf setzen lassen kann. Alles eine Frage der Perspektive :)
Leider sind die Fotos, die ich von mir habe nicht so toll geworden, irgendwie war ich anscheinend die Einzige, die verstanden hat, dass es auch auf die Perspektive ankommt damit die Illusion gelingt…
_____________________________________________________
Mein Semester an der Uni ist ja jetzt auch endlich zu Ende. Zum Glück! Alle Prüfungen geschrieben, Vorträge gehalten, Reporte abgegeben. Und natürlich kann nicht alles ohne Probleme durch die überkorrekten Japaner ablaufen. Für meinen einen Kurs sollten wir einen Report schreiben und den laut Lehrer "bis zum 28., 29. Juli" abgeben. Leider ist sein Englisch aber echt sch****, denn es sollte eigentlich heißen, dass man den Report NUR an diesen Tagen abgeben kann. Das hat mir natürlich niemand gesagt. Dann stand ich da an dem Büro um das abzugeben, nur um ein "Nein, das geht noch nicht." zu bekommen. Eigentlich sollte das ja mein letzter Tag an der Uni sein, an dem ich alles Restliche abhaken kann. Selbst mein "Heute ist mein letzter Tag, ich fliege bald nach Hause" hat nichts bewirkt. Man merke: Japaner machen keine Ausnahmen. Selbst wenn das für mich heißen könnte, dass ich den Report aus Deutschland nachschicken müsste oder einfach nicht abgeben kann. Regel ist Regel. Und das nervt mich an Japanern. Ich musste dann noch einmal in die Uni laufen, nur um dieses einen Report abzugeben und das ging dann zum Glück auch ohne Probleme, aber diesen Gang hätte ich mir echt gerne gespart… (Man merke an: Das Klima macht jeden Gang draußen zur Qual!)
Es waren auch noch ein paar andere Sachen, die mir total gegen den Strich gingen, aber ich will mich ja nicht wieder zu sehr auslassen :)
_____________________________________________________
Einer meiner Vorträge war diese Semester auf Japanisch. Das ist nicht mein erster überhaupt auf Japanisch, aber mein erster außerhalb des Sprachkurses, nämlich in meinem Seminar! Ich musste also mit meinem gebrochenen Japanisch meinen japanischen Kommilitonen ein Thema klar machen, das es in Japan so gar nicht gibt. Ich habe über das deutsche Ausbildungssystem gesprochen. Erstes Problem: Das System gibt es in Japan nicht. Folgendes Problem: Deswegen gibt es auch kein Wort für "Ausbildung" in Japanisch. Tja, aber dank der Hilfe meiner Tandempartner habe ich einen ganz verständlichen Vortrag zusammenbauen können und anscheinend haben es auch alle in meinem Seminar verstanden. Yay :)
_____________________________________________________
Den Sprachkurs habe ich jetzt auch erfolgreich hinter mich gebracht. Mein letzter Kurs war ja der E-Kurs, also der höchste Kurs, der an der Uni angeboten wird. Das mag echt schwierig klingen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es wirklich so schwierig ist. Zum Einen habe ich ja zwei Tage gar keinen Unterricht genommen und die anderen drei Tage waren nicht so effektiv wie erhofft. Nur mein einer Nachmittagskurs war vom Niveau her höher als die anderen und weil ich alleine mit dem Lehrer in dem Kurs war, habe ich dort auch das meiste gelernt und sie hat sich ein bisschen an mein Level anpassen können. Jedenfalls bin ich froh, dass ich durch bin!
_____________________________________________________
Da ich jetzt 3 Wochen auf Reisen ohne Computer bin, wird hier nichts mehr kommen, bis ich nicht wieder in Tokyo bin und die Motivation finden werde, die ganzen Fotos anzuschauen und auszusortieren (wenn ich die Motivation überhaupt finde). Am 22. werde ich also von Hokkaido zurück nach Tokyo fliegen und dort noch ein paar Freunde treffen und mich verabschieden und noch ein paar letzte Besorgungen machen, bevor dann am 29.8. mein Flieger nach Deutschland geht. Das ist zumindest der Plan!
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen