Kaum verlässt man den Flughafen, hat man schon mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Und die lässt nicht ab, selbst nachts kann nicht wirklich mit einer großen Abkühlung rechnen. Und selbst der kleine Temperatursturz zur Nacht hin erreicht nicht wirklich mein Zimmer. Die letzten zwei Nächte waren nicht besonders erholsam. Deswegen habe ich mir jetzt vorgenommen, die Klimaanlage ein paar Minuten laufen zu lassen, wenn das geöffnete Fenster nichts bewirkt hat, und dann hoffentlich schnell einschlafen, bevor es doch wieder unerträglich warm wird.
Schlafen bei geöffnetem Fenster selbst ist auch keine gute Idee: Das Wohnheim liegt an einer Hauptstraße, die ganze Nacht durch herrscht Verkehr. "Die Stadt, die niemals schläft" trifft durchaus auch auf Tokyo zu, dabei sind wir gerade mal im äußersten Bezirk im Osten.
Der Service ist unglaublich freundlich!
Na klar, nicht überall in Deutschland bekommt man schlechten Service, aber das ist gar kein Vergleich mit Japan. Allein beim Besteigen des Buses vom Flughafen in die Stadt arbeiten 6(!) Leute, kümmern sich um das Gepäck, man selbst muss keinen Finger krumm machen. Auch auf dem Bürgerbüro, in der Bank oder beim Kauf von Dauerfahrkarten: Die Angestellten wiederholen alles gerne noch ein viertes Mal, wenn wir es auf Japanisch nicht verstanden haben, ohne ihr Lächeln zu verlieren (oder bis einer mit Englischkenntnissen vorbeikommt).
Jetzt ist natürlich die Frage, wieviel davon natürlich ist. Ich vermute ja, dass ganz schön viele ein bisschen angenervt sind, aber das ist zumindest nicht sichtbar.
Mein erstes Sparbuch seit Kindertagen |
Auf dem Bürgerbüro stehen nicht nur Angestellte hinter den Schaltern (wobei das schon unglaublich viele sind), sondern auch eine ganze Menge vorne im Kundenbereich um jedem den Weg zu leiten und bei den Formularen zu helfen. Das sind meistens so nette Frauen mit einer Armbinde, die dir jedes Problem im Gesicht ablesen und alles daran setzen, dir helfen zu können. Selbst wenn die kein Englisch können. Habe ich so in Deutschland auch noch nicht getroffen, da hat man ja immer das Gefühl auf sich allein gestellt zu sein.
Außerdem sind wir gestern an einer Haltestelle angekommen, an der die Rolltreppe wegen einer Baustelle gesperrt war. Im Prinzip war der Weg ja trotzdem klar: Rolltreppe gesperrt, nimmt man halt links davon die Treppe. Was macht man in Japan? Man stellt eine Person mit Armbinde hin, die noch einmal extra allen erklärt, dass man links die Treppe hoch muss - und sich dafür entschuldigt. Yay.
Akihabara aka "Akiba" |
Hier in der Gegend fahren unglaublich viele mit dem Fahrrad - natürlich auf dem Gehweg, denn offizielle Fahrradwege gibt es nicht. Zumindest sind diese nicht eindeutig erkenntlich. Eigentlich ist das ja immer zu befürworten, dass soviele "aktiv" fahren, aber als Fußgänger ist das super unpraktisch. Man weiß nie, wo man gehen darf, wenn Fahrradfahrer von hinten kommen, dann wird einfach erwartet, dass man als Fußgänger weiß, dass man zur Seite gehen muss. Weil wir ja Augen auf dem Hinterkopf haben und so. Anstatt einfach die Klingel zu benutzen, die an JEDEM Fahrrad befestigt ist, wird auf gut Glück versucht, knapp an den Fußgängern vorbeizufahren. Klingeln ist so ja unhöflich... Ich sehe allein auf unserer Straße mehrere dutzend Fahrräder und habe noch kein EINZIGES Klingeln gehört.
Auch in Tokyo können viele erstaunlich wenig Englisch!
In größeren Büros wie dem Bürgerbüro, findet man irgendwie noch jemanden, der des Englischen fähig ist, bei kleinen Geschäften, sieht das schon ganz anders aus. Da denkt man: "Ach, in der internationalen Stadt Tokyo sollte Englisch doch gegeben sein." Eben nicht. Zumindest nicht zwangsweise. An der Uni wird das noch eine ganz andere Geschichte sein, aber zum Beispiel selbst die Leiter des Wohnheims hier können nur vereinzelte Wörter, die bei Weitem nicht ausreichen, um großartige Erklärungen abzugeben.
Mein neuer bester Freund: 電子辞書 |
Ich war auf der Suche nach DEM einen Spieleladen, der (laut Internet) super günstige Titel anbietet. Und wir haben gesucht und gesucht und gesucht, den Block mehrmals umkreist, ein paar andere Läden abgeklappert und ganz zum Schluss, es schließlich doch noch geschafft, das kleine, unauffällige Geschäftsschild zu finden. Beim nächsten Mal suche ich gar nichts Bestimmtes mehr - am Besten einfach treiben lassen, irgendwas wird man schon finden.
Das Viertel ist voll und unübersichtlich, manchmal frage ich mich, ob die dort Ansässigen sich selbst auskennen...
Digimon Adventures <3 |
Hahaha natürlich sofort nach Akihabara und sich ein Spiel kaufen XD
AntwortenLöschenWas habt ihr sonst so unternommen? (außer in die Bank gehen)
Und wie ist das Wohnheim so?
Hah, das klingt alles so interessant! Das mit den Fahrrädern hab ich schon mal im nem Buch gelesen...und jaja japanischer Service!
Hier ist es nicht mehr so warm T.T aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht :D