Gamescom vs Tokyo Game Show #2

26.9.2013

Ach ja, die Tokyo Game Show... kaum war sie da, war sie auch schon wieder vorbei. Und irgendwie bin ich auch ganz froh darüber. Ich denke, noch einen Tag länger hätten meine Füße auch kaum ausgehalten, aber dafür habe ich eigentlich relativ viel geschafft - wenn man den großen Andrang bedenkt.


Das Erste was einem wahrscheinlich auffällt (wahrscheinlich nur für Ausländer, die Japaner dürften es nicht anders kennen), ist die unglaublich durchdachte Organisation der ganzen Veranstaltung. Selbst vor der Halle wurde der ganze Platz ausgenutzt und Warteschlangengruppen abgegrenzt, die nach und nach weiter zur Security gehen durften. Selbst an den Ständen ist das alles noch viel durchorganisierter als in Deutschland. Zum Beispiel am Sony-Stand: Man kann nicht einfach irgendwo für ein Spiel anstehen, nein, das wäre ja ein riesiges Chaos, stattdessen stellt man sich für Tickets an und wird dann zu einem abgegrenzten Bereich geführt und in die Schlange gestellt... und dort steht man lange, sehr lange!

Ich dachte ja eigentlich schon Samstag, dass ich eigentlich früh genug da wäre - der Zug kam eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit an. Aber denkste! Und das Warten in der Schlange war ja noch nicht einmal das Schlimmste - die Sonne wollte doch noch einmal zeigen, was sie drauf hat. Nur leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Eine halbe Stunde nach Öffnungszeit kam ich dann auch endlich in die Hallen - und alles war schon voll.


Nach einem kurzen Rundgang habe ich mich erst einmal bei einer möglichst kleinen Schlange angstellt - und das war Tales of Bibliotheca für iOS. Und dieses Bibliotheca muss man erst nehmen: Es ist wirklich kein richtiges RPG, sondern eine Ansammlung aller bisherigen Tales of-Spiele in Dialogform zum lesen, mit Hintergrundmusik, (seltenen) animierten Bildern, machnmal auch synchronisiert, und alle paar Dialoge darf man sogar einen Kampf ausführen, der aber auch nicht besonders spannend ist. Im Prinzip die langweilige Form der RPG's, oder einfach eine Art die Story aller Tales of-Spiele möglichst schnell kennen zu lernen. Nicht so mein Ding, aber ich vermute, dass das "Spiel" es sowieso nie nach Deutschland schaffen wird.
Und da es ja für iOS ist: Nur Tales of Vesperia in inbegriffen, alle zusätzlichen Tales of darf man sich als DLC runterladen. Wer hätte das gedacht.

Am Sony-Stand habe ich dann meine erste Erfahrung mit Puppeteer gemacht, einem Spiel, was ich auf der Gamescom irgendwie verpasst habe. Kurz gesagt ist es eigentlich ein ziemlich gut gestaltetes Jump'n'Run, in dem man sich mit seiner Schere durch die Level bewegt und die Gegner bekämpft.
Hier ist mir übrigens auch die Rolle der Unmengen an "Booth Babes" aufgefallen, die hier noch um einiges präsenter sind als in Deutschland. Bei jedem kleinen Erfolg wird man gleich mit Lob überschüttet, wie gut man doch sei. Ja, selbst wenn man den ersten Teil des Tutorials beendet. Ich bin ja soo gut.


In Tearaway werden endlich mal die Fähigkeiten der PS Vita auch ausgenutzt: das vordere UND das hintere Touchpad und selbst die Kamera, mit dem man auch Fotos von sich selbst in das Spiel integrieren kann. Beim Betreten eines neuen Gebiets gibt es einen Kameraschwenk in den Himmel zum Gott über die Papierwelt - Überraschung, das ist man selbst!

Was ich auch unbedingt mal ausprobieren wollte, war Dangan Ronpa, was zwar schon längst veröffentlicht wurde (und btw. auch bald nach Deutschland kommt, soweit ich weiß), aber hier gab es Dangan Ronpa 1 & 2 Reload, das auch etwas mehr als nur eine technische Überarbeitung und beide Spiele in einem bieten soll. Zum Glück wusste ich schon vorher etwas von der Story, sonst wäre ich ganz leicht am Spiel verzweifelt, schließlich hat man ja auch nur 10 Minuten um mal reinzuschauen. Auf den ersten Blick erinnert die Story ein bisschen (aber nur ein bisschen!) an 999 oder Battle Royale: ausgewählte Schüler werden in die Schule eingeschlossen und man kann nur entkommen, wenn man einen Mord begehen kann, ohne dass die anderen ihn als Täter identifizieren. Das ganze ist dann als Adventure aufgezogen, in dem durch die Schule wandern und den Mord aufdecken muss. Es scheint auch so etwas wie "Class Trials" zu geben, also doch eher ein bisschen wie Phoenix Wright. Wird auf jeden Fall noch geholt!


Einen kurzen Abstecher in den Merchandise-Bereich musste ich natürlich auch machen. Man denkt ja eigentlich, so ein kurzer Einkauf wäre schnell erledigt, tja, falsch gedacht! Ich habe mich am Square Enix Music-Stand angestellt, am Eingang erhält man eine Liste aller verfügbaren CD's und einen Stift, dann sucht man sich während der Wartezeit seine CD's aus. Und dann stand ich da - eine Stunde! Selbst bei Vollbesetzung von 5 Kassen war der Andrang einfach zu groß, um die Warteschlange viel schneller bedienen zu können. Aber immerhin kam ich mit einer gut gefüllten Tasche wieder raus.


Ich dachte, am Sonntag mache ich alles besser: Ich habe mir einen Schirm gegen die Sonne mitgenommen, mein iPhone, um mich in den Warteschlangen zu beschäftigen, und ich bin sogar noch etwas früher losgefahren. Hat es etwas gebracht? Nein. Kaum habe ich die Halle betreten (kurz nach Öffnungszeit!), kam es mir schon fast wieder so voll wie am Samstag zur vollsten Stunde vor. 

Der Plan war ja eigentlich SO früh an der Schlange zu stehen, anstatt drei Stunden, vielleicht maximal eine zu brauchen. Gleich nachdem ich reinkam bin ich zu Tales of Symphonia: Unisonant Pack gelaufen - und musste mich auf eine zweistündige Wartezeit gefasst machen... Wobei man fast sagen kann, dass ich noch Glück hatte, ein paar Minuten später hat sich die Schlange bis zur 3-Stunden-Grenze erweitert.
Ich kann auch nicht sagen, dass es sich groß gelohnt hätte, schließlich hat man nur 10 Minuten in eine HD-Version reingeschnuppert. Beim Spielen wusste ich noch nicht, dass es sich lediglich um eine Aufarbeitung gehandelt hat, deswegen habe ich mich schon leicht wegen der Grafik gewundert... Auf der PS3 ist heute doch schon einiges mehr machbar.


Für das neue Legend of Heroes: Sen No Kiseki konnte ich auch Tickets ergattern und eins muss man schon sagen: Grafisch hat diese PS Vita hat schon einiges auf dem Kasten! Aber ich bezweifle auch hier irgendwie, dass es in allzu naher Zukunft nach Deutschland kommen wird. Außerdem glaueb ich gelesen (sagen wir eher anhand der Bilder in der Famitsu gesehen) zu haben, dass die neue Trilogie doch irgendwie mit der vorherigen zusammenhängt. Und die ist ja komplett für die PSP erschienen, also weiß ich, was zuerst kommen muss...
Jedenfalls hatte das Spiel schon Lust auf mehr gemacht, viel mehr als das Kampfsystem und ein paar Gespräche hat man zwar nicht machen können, aber irgendwie... joa, hatte was.

Eine ziemlich kurze Schlange hatte zum Glück Hero's Bank, das auch als Kapitalistenspiel bezeichnet wird. Im Prinzip dreht sich alles um das Ansammeln von Geld, Geld, Geld, und bloß noch mehr Geld. Selbst in den Kämpfen muss man das herumliegende Geld einsammeln, um die Angriffe "bezahlen" zu können. Der Kampf selbst fand in einer Art Arena statt und aufgrund der Sprachbarrieren konnte ich nicht wirklich alle Möglichkeiten verstehen, aber im Großen und Ganzen, sah das nicht nach einem Spiel aus, dass man sich unbedingt holen muss.

Es war kurz vor Schluss - natürlich war es eigentlich um Einiges bevölkerter!
Tja, und dann die Enttäuschung für mich überhaupt: Mato Kurenai Yuugekitai! Im Internet wird es als "juvenile romance adventure RPG" betitelt, wobei ich davon aber nicht so viel, um genau zu sein gar nichts, mitbekommen habe. Ich stand zwei Stunden in der Schlange, hatte also genug Zeit um schon einmal in das Spiel zu schauen. Man hatte die Auswahl zwischen der Story und dem Kampf und alles was ich davon gesehen habe war doch sehr... düster. RPG? Naja, eher Visual Novel. Adventure? Habe ich nichts von gesehen. Romance? Vielleicht versteckt, indem man Einfluss auf das Gespräch nehmen konnte (glaube ich, ich konnte es ja nicht lesen!). Selbst das Kampfsystem war doch eher Taktik, als irgendetwas anderes. Und wo wir schon beim kämpfen sind: Wie zur Hölle soll das funktionieren??? Ich habe die ersten paar Schritte so gespielt, wie das Spiel es als Einleitung vorgab und ich DACHTE, es irgendwie verstanden zu haben, aber denkste, haha! Selbst als ich immer hilfesuchend zu den Leuten vom Stand geblickt habe und die genickt haben, bei meinen vorgeschlagenen Zügen, ist einfach oft alles daneben gegangen. Kurz vor Ende meiner Zeit habe ich den Kampf doch noch irgendwie gewonnen, aber fragt mich bloß nicht wie... Das wüsste ich selbst ganz gerne.
Jedenfalls weiß ich nicht wirklich, wofür ich zwei Stunden in der Schlange stand.

Eigentlich hätte ich ja am Ende noch gerne ein Atelier-Spiel ausprobiert, aber leider waren die Tickets schon weg. Stattdessen hab ich mal Uta Kumi 575 eine Chance gegeben, auch wenn ich nicht viel mit Musikspielen anfangen kann. Auf dem vorderen und hinteren Touchpad muss man im richtigen Takt die Pfeile treffen und nebenbei die Textabschnitte noch in der richtigen Reihen einsortieren. Wenn man diese falsch einsortiert, dann werden diese auch falsch gesungen! Aber ob nun falsch oder richtig, gut fand ich den Gesang jetzt nicht. Ich hab gelesen, dass die Technik auf dieser Vocaloid-Geschichte beruht, aber damit kann ich persönlich auch nichts anfangen. Mechanische Stimmen, yay :/


Sehr kurios fand ich ja auch die Romance Simulation Gaming Area. Diese Dating Games sind ja der absolute Renner in Japaner... Hier am Stand (dem ich mich übrigens NICHT genähert habe!) wurden sogar hübsche Japaner angstellt, die mit den Frauen flirten sollen. Am Ende habe ich sogar so etwas wie eine kleine "Hochzeitszeremonie" gesehen... oder so ähnlich? Jedenfalls saßen da einer der Angestellten und eine Besucherin auf der Bank unter einer Glocke (die sehr nach Zeremonie aussah) und alle drumherum haben geklatscht. 
Manchmal frage ich mich, ob manche Japaner wirklich so realitätsfern sind, dass sie diese Spiel wirklich nötig haben.


Beim Verlassen der Hallen am Sonntag hat sich eine unendlich lange Schlange (hier links auf dem Bild), vor allem bestehend aus Männern(!), gebildet, die anscheinend für ein Idolm@ster-Konzert anstanden. Zumindest ist das meine Vermutung anhand der ganzen gelben Idolm@ster-T-Shirts... getragen von Männern. Idolm@aster selbst ist auch nur so ein Musikspiel, auf der Bühne stehen dann aber wirklich singende Menschen, im Gegensatz zu Vocaloid-Konzerten. Aber wirklich weiß ich von diesem Hype auch nicht, ist wohl wieder so ein typisches Japanerding.


Und damit bin ich schließlich nach zwei Tagen nach Hause gekommen:

Unglaublich viele Flyer, ein Plüschie von Legend of Heroes, Sticker, Post It's und eine Taschentuchbox(!), wuhu :D
Kingdom Hearts 10th Anniversary Fan Selection, Square Enix - Composers Best, kostenlose Sample CD + Chocobobeutel
Jaja, ich bin ja doch ziemlich froh, dass des Stress vorbei ist... Jetzt wird weiter gelernt!

2 Kommentare:

  1. Aaah, du hast dir auch die KH Fan Selection gekauft. Die hatte ich mir auch auf der TGS geholt! Musste aber auch eine Stunde lang anstehen. :D
    Kannst du mir vllt sagen, was es dieses Mal auf der Sampler CD Besonderes zu hören gibt?
    Scheinst ja allgemein einiges gesehen zu haben. Tales of Symphonia hätte ich auch gerne gesehen. ToS ist immer noch eines meiner absoluten Lieblingsspiele und ich werde mir auch das Unisonant Pack holen, sobald es in Europa erscheint. Du musst es auch spielen~ >.<

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  2. Was ist denn dein Fazit? GC oder TGS?^^

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