渋谷区 - Shibuya (und mein neues Handy!)

Ich muss verrückt gewesen sein, als ich beschlossen hatte, an einem Sonntag nach Shibuya zu fahren. Aber nein, ich wollte ja unbedingt mein Handy kaufen! Aber alleine dafür wollte ich die Fahrtkosten auch nicht bezahlen, deswegen bin ich dann gleich alle interessanten Punkte abgelaufen. Im Prinzip habe ich auch nicht viel mehr gesehen, als vor 6 Jahren. Viel verändert hat sich eigentlich gar nichts.

Und wo beginnt man in Shibuya am Besten? Natürlich bei Hachiko! Die Geschichte dürfte inzwischen den meisten bekannt sein: Hachiko hatte jeden Abend sein Herrchen von der Shibuya Station abgeholt und ihn nach Hause begleitet. Nachdem das Herrchen gestorben war, wartete Hachiko trotzdem fast 10 Jahre lang jeden Tag am gleichen Ort, bis er schließlich starb. Heute wird er vor allem als Symbol für Treue angesehen. Die Statue neben der Station ist ein ganz beliebter Treffpunkt geworden. Nur leider ist er SO beliebt, dass es nicht besonders einfach ist, jemanden dort zu finden, weil es einfach viel zu überfüllt ist.

Vor 6 Jahren war auf dieser Straße eine Tanzaufführung von Schulkindern, auch dieses Mal wurde wieder was Kleines veranstaltet. Hier scheint imme retwas los zu sein!

Eine mir unbekannte Tanzaufführung nahe des Yoyogi-Parks...

Im Yoyogi-Park kann man mitten in Tokyo sogar den Verkehrgeräuschen komplett entfliehen. Deswegen, und weil er natürlich auch einfach schön ist, versammeln sich an den freien Tagen immer ganze Menschenmengen im Park, in der Hoffnung noch ein freies, ruhiges Plätzchen zu finden.

Aber nicht alle gehen in den Yoyogi-Park um sich zu entspannen, andere wollen auch Leute unter anderem für ihre Kirche anwerben! Ich wurde von einem Amerikaner(?) angesprochen, ob ich denn Interesse daran hätte zur Kirche zu kommen. Als ich dann schließlich meinte, dass ich nicht mal die Bibel gelesen habe oder jemals lesen werde, wurde es dann richtig interessant (Achtung, Ironie!)... Dann wurde ich damit zugelabert, dass Jesus auf jeden Fall wieder auferstehen wird, wenn Russland, Äthopien, Libyen und (Land vergessen... jaja, so wichtig war mir das) besiegt worden sind und die Toten innerhalb von 7 Monaten vergraben wurde, dann (und jetzt weiß ich nicht mehr genau weiter) wird Jesus auferstehen (oder so) und die Zahl 666 erscheinen (irgendwo?) und nur wer an Jesus glaubt, wird in den Himmel und alle anderen in die Hölle gehen... Oder so ähnlich ging die Geschichte. 

Mehr als ein Kopfnicken, einen skeptischen Blick und ein paar "hm" hat er von mir nicht bekommen, da war er bei mir definitiv an der falschen Adresse!

Vor den Toren des Yoyogi-Parks beginnt Harajuku - neben Shibuya eines DER Szeneviertel für die jungen Moderverrückten (aber fragt mich nicht, was ich da zu suchen hatte). Aber hier waren die Straßen SO voll, dass man nicht mal kurz stehen bleiben konnte, um vielleicht ein paar Fotos von den Läden zu machen, man wird automatisch mitgezogen. Ich gebe dem Viertel an leeren Tagen noch eine Chance... falls es diese mal geben sollte.

Superleckere japanische Crêpes - mit viiieeel zu langen Schlangen!

Ein kleines Beispiel, wie in Japan alles versucht wird, um größer zu erscheinen. Auch wenn das gar nicht zu den Schuhen passt!

Und wenn einem das Viertel dann doch ein bisschen zu laut und voll ist, kann man nebenan gleich den Meji-Schrein besuchen! Das war für mich ja schon das zweite Mal - und es hat sich kein bisschen geändert. Nur die Besuchermassen waren etwas größer, es war ja schließlich Sonntag.

Soviel zu Shibuya, hier nun mein erstes richtig japanisches Handy! Mehr als eine Telefon- und SMS-Flatrate habe ich mir nicht geholt, aber das wird ja wohl reichen. Heute habe ich gelernt, dass man diese Handys auch "Galápagos-Handys" nennt, sozusagen als Gegensatz zum Smartphone. Unter anderem auch aus dem Grund, dass diese Handys so nur in Japan überlebensfähig sind, halt wie die Lebewesen auf Galápagos.

Inzwischen hängt auch (typisch Japanisch halt!) ein kleiner Anhänger dran. Hatte ein bisschen gedauert bis ich herausgefunden hatte, wie..